Sie Waren Ein Seltsames Paar - Meister Und Margarita, Liebe, Glück

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Video: Hörbuch: Der Meister und Margarita - Roman von Michail Bulgakow 2023, März
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Anonim

Sie waren ein seltsames Paar: der alternde Meister und die nicht mehr junge Margarita. Oder war sie vielleicht eine Meisterin? Ja, ich schätze … Wer war er dann? … Er … Er hat sie einfach geliebt … Ja, er hat sie einfach geliebt, das heißt ganz einfach: aufrichtig, rein und ohne etwas zu komplizieren. Liebte sie so…

Er sah aus wie 28 und Margarita war 26. Ja, aber entschuldigen Sie! Es scheint sich um einen alternden Meister gehandelt zu haben und …? Aber was ist Alter? Sie haben viel gesehen, bis sie sich kennengelernt haben.

Jetzt sind sie zusammen und zum ersten Mal glücklich. Natürlich hatten sie zuvor seltene Glücksmomente gespürt, aber die Funken erloschen und ließen weder Licht noch Wärme in ihren Seelen. Jetzt strahlten der Meister und Margarita Licht aus, blendeten sich gegenseitig und machten die Welt um sie herum erstaunlich weiß und lebendig. Sie sahen nichts um sie herum, nur diese reine Welt. Sie malten es nach Belieben und bauten Luftschlösser. Sie baute und errichtete meisterhaft Paläste aus Worten, füllte die Brunnen mit Tränen und ließ ihre Gefühle überall so real, lebendig und aufrichtig nieder.

Aber nachts spukten Ängste, Ängste und Befürchtungen durch die Schlösser. Der Meister küsste Margarita und die Sonne ging auf. Es erleuchtete die Stadt mit Hoffnung und machte eine zerbrechliche Welt real und nachhaltig. Der Meister baute Kamine, und in jedem Winkel der Seele wurde es warm und gemütlich. Ein bisschen Liebe, Zärtlichkeit und das Feuer loderte auf und knisterte angenehm. Die Flamme ging erst am Morgen aus, und sie sonnten sich in ihren Strahlen und schliefen erst am Morgen ein. Tagsüber pflasterte der Meister die Straßen und die Emotionen seiner Geliebten fanden immer einen Ausweg. Auf Marmorpfaden, Kopfsteinpflaster, engen Gassen und mit grüner Seide bestickten Pfaden wanderten sie zu seinem Herzen.

Der Meister liebte Margarita in all ihren Erscheinungsformen: Ängste, Zweifel und Schwächen. Er verehrte sie, stark und wehrlos zugleich. Manchmal wachte sie mitten in der Nacht auf, geweckt von einem unverständlichen Alarm. Margarita warf sich ein leichtes Gewand über die Schultern und ging auf die Straße. Die Stadt schlief und ertrank in einem lockeren, kühlen Nebel. Sie ging langsam durch die verlassenen engen Gassen. Ruhig, und nur das Geräusch ihrer Absätze auf dem Kopfsteinpflaster. Unterwegs traf sie niemanden, und unbemerkt konnte Margarita in die dunklen Fenster schlafender Häuser blicken, den nächtlichen Spielen streunender Katzen zusehen und dem Wind lauschen. Wohin auch immer ihre Füße führten, die vom Meister gepflasterten Wege brachten sie immer nach Hause. Sie wollte natürlich nie vor ihm weglaufen, aber in Gedanken versunken konnte sie überall hinwandern.

Margarita kam im Morgengrauen zurück und setzte sich auf die Veranda. Sie liebte es zuzusehen, wie sich die Sterne am blassen Himmel auflösten und die Farben heller wurden. Zunächst ist alles weißlich und blass, der Nebel löst sich auf und ein neugieriges, zusammengekniffenes gelbes Auge lugt am Horizont hervor. Sein schlauer Blick überflutet alles mit warmem Gold. Die Stadt wird aus dem Schlaf gerissen und erwacht zum Leben. Knarrend öffnen sich die Fensterläden, und die ersten Strahlen strömen mit leisem Gemurmel in die Häuser. Frühe Hausfrauen haben es eilig mit wichtigen Geschäften, Kaufleute haben es eilig, ihre Waren in die Regale zu stellen. Und jetzt klopft der Schuster melodisch mit dem Hammer, und die Tischler und Milchmänner sind alle auf den Beinen. Die Stadt wird allmählich wie ein kleiner Ameisenhaufen.

Bei diesem Anblick lächelte Margarita. Sie liebte ihre Kreation und hatte große Freude, ihn zu beobachten. Der Meister fand Margarita schläfrig, gekühlt, aber absolut glücklich. Er hob sie hoch und trug sie ins Bett. Sie war launisch wie ein Kind, sagte, dass sie gelangweilt sei und überhaupt nicht schlafen wollte, aber in einer Minute war sie bereits eingeschlafen. Der Meister bedeckte Margarita mit einer rosa Decke und küsste sie auf die Stirn. Sie war süß wie ein Kind und zart wie eine seltene Blume. "Gänseblümchen, mein Liebes, Gänseblümchen!" murmelte der Meister und küsste sie wieder. Er war bereit, sie stundenlang zu bewundern. In diesen Momenten besuchten ihn die schönsten Gedanken, Ideen reiften und er begann zu kreieren …

Margarita wachte auf, und ihr Blick öffnete sich kristallklare Burgen, Marmorpaläste und sandige Städte. Es gab alles: ausgefallene Gärten und darin Teiche mit Regenbogenfischen und einem großen lustigen Frosch, ganz sicher, dass sie sicherlich eine Prinzessin ist. Einmal präsentierte der Meister das Meer, warm, zart und strahlend blau. Kleine mit Magnolien und Weinreben geschmückte Inseln ertranken in den sanften Wellen. Palmen verneigten sich zu ihren Füßen und ließen ihre Spitzen bis ins Wasser fallen. Manche sahen aus wie adlige Würdenträger, die in einem Knicks erstarrt sind. Dickbäuchige, wohlgenährte Möwen kreisten träge über dem Wasser und versuchten, im azurblauen Wasser leuchtende Fische zu fangen. Die geschmeidigen Rücken der Delfine tauchten hier und da am Horizont auf. Ja, er war ein Meister darin, Freude zu bereiten. Ganz allein für sie, die er so vergöttert und geschätzt hat.

Margarita war eine unverbesserliche Träumerin, sie hatte Tausende von Realitäten, und sie war kopfüber in sie eingetaucht. Ihre erfundene Welt, das Märchen, in dem sie lebte, veränderte sich jeden Moment. Und es war für alle und für sie selbstverständlich. Wenn Margarita sich langweilte, erstarrte die Welt: Die Vögel sangen nicht, die Farben wurden matt und sogar der Meister war aufgebracht. Er wusste, dass ihre Welt so wehrlos war, dass all ihre Sorgen und Sorgen sie leicht zerstören konnten. Und er lenkte seine Geliebte von traurigen Gedanken ab und vertrieb die Melancholie, erzählte Märchen und lustige Geschichten über die kleine Margarita. Sie amüsierten sie so sehr, dass sie zu Tränen lachte. Gelächter rollte wie ein magischer Ring durch die Kristallpaläste und zerstreute sich mit fröhlichem Donner am Himmel. Daraus begann ein warmer Sommerregen und ein Regenbogen erschien am Himmel.

Bäume flüsterten mit nassen Satinblättern und gebogenen Ästen, die schwer vom Wasser zu Boden fielen. Die Gräser sangen, getrieben von Windböen. Rosenbüsche umarmten Margaritas Haus mit ihren dornigen Armen und öffneten ihre Knospen für sie. Ein angenehmer Duft lag in der Luft und summte, von den unermüdlichen Bienen angezogen, durch den Raum. Glück brach in flinken Strömen aus Margaritas Augen, und die erwachten Emotionen warfen sie in die Arme des Meisters. Er freute sich mit ihr und küsste ihre rosa Wangen, nass von Tränen.

So verging der Tag. Als die Sonne unterging und die Stadtbewohner ihre Geschäfte beendeten, begannen sie in der Stille des kommenden Abends ihre Lieder. Gefaltet und melodiös sprachen sie über alte Zeiten, stolze Ritter und ihre Heldentaten, über schöne Damen und ewige Liebe. Margarita saß am Fenster, legte den Kopf auf das Fensterbrett und wartete auf die Rückkehr des Meisters. Nachdem sie lange Balladen gehört hatte, schlief sie ein.

Sie träumte oft von Burgen, die von tiefen Wassergräben umgeben waren, und von Monstern, die die schweren Eichentore bewachten. Margarita sah sich im Traum als tapfere Ritterin in glänzender Rüstung. Sie ritt auf einem schwarzen Pferd und galoppierte furchtlos dem Feind entgegen, und er fiel, von ihrer festen Hand erschlagen. Einmal träumte Margarita, dass sie ein verzauberter Drache sei und nur reine Liebe den Bann brechen könnte … und als sie aus einem Kuss erwachte, sah sie das Gesicht des Meisters. Sie muss jetzt nicht stark sein, und die Rüstung ist auch nutzlos, und das uralte Schwert verstaubt seit langem im uh-huh am Kamin. Wie schön ist es, einfach eine Frau zu sein, geliebt, begehrt, die einzige … Nur neben dem Meister konnte Margarita schwach sein, und es war eine angenehme Schwäche, von der jeder träumt. Er wusste immer, was seine Geliebte wollte, und er tat es, bevor sie es wusste. Volles Verständnis. Sie lebten ineinander und atmeten in einem Atemzug. Für die Ewigkeit, die sie zusammen verbrachten, wurden sie sich sehr ähnlich, und jetzt war es schwer zu verstehen, wer der Meister und wer Margarita war. Sie haben es nicht einmal versucht.

Frühling, Sommer, Herbst haben sich natürlich gegenseitig ersetzt. Ein verschlafener Winter stand bevor. Margarita hatte wie alle Gänseblümchen Angst vor der Kälte. Tagsüber schaute sie aus dem Fenster und wollte so gern nach draußen, aber sie konnte nicht. Natürlich, sobald sie wollte, und der Winter wäre vorbei, aber Margarita wollte die lauten Jungs, die sich so über das flauschige Wunder freuten, nicht aufregen. Kinder rannten knietief durch den Schnee, kreischten, drängelten und lachten. Ihre roten Nasen und rosigen Wangen berührten Margarita. Sie war dem Meister für dieses Geschenk dankbar, dies sind die besten Kinder der Welt. Er schuf sie für sie, um die langen Wintertage kürzer erscheinen zu lassen. Mit ihrer kindlichen Spontaneität, Zärtlichkeit und seiner Liebe erschuf der Meister diese lieblichen Kreaturen.

Am meisten mochte Margarita das dreijährige, starke Kleinkind, seine erste Kreation. Als sie das Baby beobachtete, kehrte sie geistig in eine unbeschwerte Kindheit zurück. Sie erinnerte sich an ihre Streiche und Streiche, an die sanfte Stimme ihrer Mutter und die bewusst strenge Stimme ihres Vaters. Schade, dass alles so schnell verging und wie schön, dass sie jetzt wieder dorthin zurückkehren kann.

Wie schön ist es, im Winter am warmen Kamin zu sitzen und sich an die Geliebte zu kuscheln. Es ist nicht nötig, etwas zu sagen, es reicht aus, sich im Stillen zu genießen. Margarita war immer gern eine Katze in seinen Armen. Sie ersetzte ihren Bauch und Rücken, und der Meister streichelte sie, kratzte ihr Ohr und küsste sie. Margarita streckte sich und schnurrte. Manchmal setzte sie sich vor ihm auf den Boden, umarmte seine Beine, legte den Kopf auf die Knie und sah in seine bodenlosen blauen Augen. Sie waren so klar und sie verbargen die Ewigkeit in ihnen. Margarita ertrank in diesen Augen und fand sich in ihnen wieder. Sie lernte alles, was ihr nicht zugänglich war. Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit - eine Ewigkeit, die nicht erschreckte, nicht quälte. Sie stürzte mit wahnsinniger Geschwindigkeit ins Bewusstsein und enthüllte die intimsten Geheimnisse. Margarita beruhigte sich in diesen Augen immer und sie hatte keine Angst mehr vor der Unsterblichkeit. Der Meister war die Ewigkeit selbst, und sie war ein Teil davon. Sie waren zusammen, eins. Sie haben Leben geschaffen, sonst könnten sie nicht …

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